Das NoPig-Verfahren ist das weltweit erste Verfahren, welches die Inspektion von Rohrleitungen auf magnetischer Basis ohne Stilllegung der Förderung erlaubt. Besondere Maßnahmen, wie die Reinigung der Rohrleitung oder die Verwendung besonderer Medien in der Rohrleitung sind nicht nötig.
Beim NoPig-Verfahren wird das Magnetfeld der Rohrleitung an der Erdoberfläche analysiert. Das Magnetfeld wird von einem Inspektionsstrom erzeugt, welcher an geeigneten Stellen in die Pipeline eingespeist wird. Zur Erzeugung des Inspektionsstroms dient die in Abbildung 1 dargestellte Stromquelle.
Die NoPig-Technologie nutzt für das Lokalisieren von Defektstellen den Skin-Effekt sowie den magnetischen Streufluss. An einer Defektstelle gibt es eine geringfügige Deformation des Magnetfeldes. Diese Deformation wird durch die Behinderung des Stromflusses in der Rohrwandung und, je nach Art des Defektes, durch das Austreten von magnetischem Fluss aus der Rohrwandung verursacht. Die Deformation im Magnetfeld wird mit dem NoPig-Verfahren bis zu einer Rohrtiefe von 2 m erkannt und analysiert.
Eine wesentliche Funktion hat hierbei das Sensorarray. Im Sensorarray sind 6 Magnetfeldsensoren in einer Zeile angeordnet. Das Sensorarray besteht aus 4 Zeilen mit insgesamt 24 Magnetfeldsensoren. Jeder dieser Sensoren analysiert die horizontale Komponente des Magnetfeldes. Die Erfassung und Speicherung der Daten erfolgt während der Inspektion im Datenerfassungsmodul, welches mit dem Sensorarray über ein Kabel verbunden ist. Abbildung 2 zeigt das Sensorarray mit dem Datenerfassungsmodul.
Während der NoPig-Inspektion wird das Magnetfeld der Pipeline in Schritten von einem Meter Länge untersucht. Die Daten des Magnetfeldes, die Rohrleitungstiefe, der lokale Inspektionsstrom und die Position entlang der Rohrleitung werden gespeichert. Die Stromdaten können auch zur Lokalisierung von Umhüllungsfehlern herangezogen werden.
Inspektionsablauf
NoPig - Inspektionsablauf
Vorbereitende Arbeiten
Einer unserer Außendienstmitarbeiter begutachtet vor einer Inspektion mit dem NoPig-Verfahren die zu untersuchende Pipeline und stimmt mit dem Auftraggeber gegebenenfalls notwendige Vorbereitungen ab. In diesem Gespräch wird über eventuelle spezielle Isolierflansche der Pipeline, den Kathodenschutz und evtl. Besonderheiten gesprochen. Das Rohrbuch sollte zu diesem Zeitpunkt vorliegen. Vorbereitung und Durchführung einer Inspektion werden dadurch wesentlich erleichtert.
Inspektionsablauf
Ein Techniker des Kunden sollte dem Personal der N.P. Inspection Services GmbH bei der erstmaligen Installation des NoPig-Systems zur Seite stehen. Unsere Außendienstmitarbeiter installieren das NoPig-System an der zu untersuchenden Rohrleitung.
Hierzu wird zunächst die Rohrleitung kontaktiert. Dies geschieht entweder an Teilen der Pipeline die oberirdisch verlaufen, am Kathodenschutz, oder es müssen Kopflöcher gegraben werden.
Die Kontaktierung dient zur Einleitung des Inspektionsstroms.
Die beiden Anschlussstellen zur Kontaktierung der Rohrleitung sollten nicht mehr als 1000 m voneinander entfernt sein. Nach dem Kontaktieren und Auslegen der Zuleitungen wird der Inspektionsstrom eingestellt. Danach wird mit der Inspektion der Rohrleitung begonnen.
Das NoPig-System zeigt auf einem Monitor einen künstlichen Horizont, welcher die exakte Lage der Rohrleitung unterhalb des Sensorarrays anzeigt. Dieser künstliche Horizont ist nötig um für jeden Inspektionsschritt das Sensorarray an der Rohrleitung auszurichten. Die Anzeige gibt auch die Tiefe der Rohrleitung sowie den lokalen Inspektionsstrom wieder.
Bei einer Schrittweite von einem Meter werden im Abstand von 0,25 m die Magnetfelddaten aufgenommen. Die gesamte Strecke zwischen den beiden Kontaktstellen wird auf diese Weise mit dem NoPig-System abgegangen.